Das Tschechische Zentrum und der Schlot präsentieren:
Marta Kubišová: Ich bin ich – Já jsem já
Marta Kubišová – voc
Karel Štolba – p
Milan Hein – Moderation
Marta Kubišovás Lied „Modlitba pro Martu“ begleitete den Prager Frühling von 1968, und die Sängerin wurde so zu einem Symbol für die Bemühungen um einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz. Ihre musikalische Karriere hatte Marta Kubišová in den Theatern Alfa in Pilsen und Rokoko in Prag begonnen, international war sie dann auch durch die Gruppe Golden Kids bekannt geworden, in der sie zusammen mit Helena Vondrácková und Václav Neckár auf der Bühne stand. Dreimal wurde sie mit dem renommierten tschechoslowakischen Musikpreis Zlatý slavík ausgezeichnet, das dritte Mal wurde ihr der Preis allerdings nicht mehr offiziell überreicht, da sie mit der Niederschlagung der Reformbewegung zu einer Persona non grata geworden war.
Als die Sängerin in den siebziger Jahren die Charta 77 unterschreib und nach der Verhaftung von Václav Havel eine ihrer Sprecherinnen wurde, verlor sie endgültig jedwede Möglichkeit zu öffentlichen Konzerten.
Ihr erster Auftritt nach vielen Jahren wirkte dafür dann wie ein Fanal: vor hunderttausenden Demonstranten auf dem Prager Wenzelsplatz sang sie im November 1989 die tschechoslowakische Nationalhymne und ihr bekanntes „Modlitba pro Martu“.
Dieses und viele weitere bekannte Lieder wie „Loudá se pulmesíc“, „Lampa“ und „Já budu já“ sind nun in ihrem Berliner Konzert zu hören, das an die außergewöhnliche musikalische Karriere von Marta Kubišová erinnert.
Marta Kubišová wird von Karel Štolba am Flügel begleitet. Den Abend moderiert Milan Hein, künstlerischer Leiter des Prager Theaters Ungelt, an dem die Sängerin seit 1998 regelmäßig auftritt.
Das Konzert steht unter der Schirmherrschaft des Botschafters der Tschechischen Republik, Herrn Rudolf Jindrák.
Eine Ergänzung in eigener Sache:
Ich durfte am Anfang der neunziger Jahre Marta musikalisch begleiten und ich bin sehr stolz darauf.
Bis dann,
Joe Kučera